In der CDU regt sich Widerstand gegen den im Wahlprogramm festgehaltenen Ausschluss einer Legalisierung von Cannabis. Der Berliner CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Heilmann fordert nun laut eines Berichts von „Business Insider“ ein Umdenken.

"Ich könnte mir als neue Lösung das Modell einer staatlich regulierten Abgabe vorstellen", so Heilmann. So sollte es nach seiner Ansicht nach möglich sein, Cannabis künftig in der Apotheken zu kaufen. "Zu moderaten Preisen", wie er ergänzt.

Heilmann begründet diesen Kurswechsel so: Die derzeitige Gesetzeslage, bei der der Konsum für Erwachsene straffrei, jedoch der Verkauf strafbar ist, erreiche die angestrebten Ziele der Drogenpolitik nicht. In den letzten zehn Jahren habe sich der regelmäßige Konsum bei Erwachsenen und Jugendlichen verdoppelt. Bei der derzeitigen Lage sei auch keine ausreichende gesundheitliche Aufklärung möglich, um auf die Gefahren von Cannabiskonsum hinzuweisen.

Doch nicht allein aus gesundheitspolitischer Hinsicht sei die gegenwärtige Situation problematisch, auch Kriminelle profitierten von ihr. "Der Markt für Cannabis ist riesig und liegt fest in den Händen der organisierten Kriminalität. Diese macht sehr gute Geschäfte zulasten der Gesundheit", sagte Heilmann. Die Fälle des illegalen Handels mit Cannabis seien in den vergangenen zehn Jahren nahezu konstant geblieben – und nicht etwa gesunken.Die Polizei sei zudem durch eine Vielzahl an Cannabis-Delikten, in denen es ohnehin meist um Kleinstmengen gehe, überlastet. Diese Ressourcen sollten nach Heilmanns Ansicht besser in den Kampf gegen die organisierte Drogen-Kriminalität

Daher sei der Verkauf in Apotheken für ihn die bessere Alternative, sagte Heilmann. Dazu bedarf es aus Heilmanns Sicht eine Reihe von Kontrollen. Etwa, welcher Kunde wie viel kaufe, auch Hersteller und THC-Gehalt der Produkte müssten kontrolliert werden. Zudem sollte es Warnhinweise auf den Verpackungen, ähnlich wie bei Zigaretten geben. Zur Preisgestaltung hat sich der CDU-Politiker ebenfalls Gedanken gemacht: "Der Preis müsste sich an den Preisen auf dem Schwarzmarkt orientieren, sodass es sich für die organisierte Kriminalität möglichst wenig lohnt, ihr Angebot aufrechtzuerhalten", sagte er.