Rund 20 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Fettlebererkrankung - oft ohne etwas davon zu ahnen.
"Unser Lebenswandel mit zuviel hochkalorischer Ernährung bei zugleich ständig abnehmender körperlicher Aktivität schlägt sich auf die Dauer in unserem Stoffwechsel nieder. Die physiologischen Prozesse geraten aus dem gesunden Gleichgewicht. Bluthochdruck, Diabetes und Fettleber sind typische Folgen dieser Stoffwechselstörungen", erläutert Prof. Dr. Wolf-Peter Hofmann, der Leber-Experte der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte.
Die Leberverfettung ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Im fortschreitenden Verlauf nimmt das Organ Schaden und langfristig können sich schwerwiegende Entzündungen, Vernarbungen und schließlich Leberkrebs entwickeln. Experten verzeichnen schon heute eine Anstieg solcher Spätfolgen. "Wir gehen davon aus, dass sich die Fallzahlen in den nächsten zehn Jahren verdreifachen werden", warnt Prof. Hofmann.
Rund 20 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Fettlebererkrankung - oft ohne etwas davon zu ahnen. Mehr als zwei Millionen davon befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium mit besorgniserregenden Veränderungen des Lebergewebes. Tendenz steigend.
Die medizinischen Fachgesellschaften, Patientenorganiationen und der Berufsverband der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (bng) haben anlässlich des internationalen Fettleber-Tages einen Maßnahmen-Katalog in einem Strategiepapier zusammengefasst. Dabei gehen sie auf die Entwicklung ein und empfehlen Maßnahmen zur Verbesserung des Krankheitsmanagements. "Die Fettleber-Erkrankung sollte in Disease-Management-Programme (DMP) für Diabetes und Adipositas aufgenommen und die Bekämpfung der Volkskrankheit als Gesundheitsziel im Rahmen des Präventionsgesetzes verankert werden", resümiert Prof. Hofmann.