Die Gesundheit ist das höchste Gut. Deshalb möchte jeder wissen, dass sie in guten Händen liegt, wenn er in die Arztpraxis geht.

Die Kriterien sind klar: Freundlich, fachlich kompetent und vertrauenswürdig muss ein Arzt oder eine Ärztin sein. Die Suche nach einem passenden Mediziner kann sich aber manchmal ziemlich aufwendig gestalten. Wie sich die Arztsuche erfolgreich angehen lässt, zeigt dieser Beitrag.

Erste Anlaufstelle: die Suchmaschine

Das Branchenbuch hat ausgedient, Empfehlungen von Bekannten sind rar, da liegt es nahe, Doktor Google zu befragen. Im Internet findet man schließlich alles, wieso also nicht auch einen guten Arzt? Möglich sei es, aber nur, wenn man umsichtig suche, sagen Verbraucherschützer und Patientenberater. Die Internetsuche nach kompetenten Ärzten hätte Tücken, da nicht alle Bewertungen für bare Münze genommen werden könnten.

Einige Internetseiten für die Arztsuche würden für die hervorgehobene Darstellung einer Praxis oder sogar gute Bewertungen von den Ärzten Geld kassieren. Die Sternchen und Bewertungen seien daher nicht zwingend richtig und wahr. Einige Mediziner scheuten auch keine Google Ads Kosten, um ganz oben in den Suchergebnissen und auf zahlreichen Webseiten zu erscheinen. So entstehe der sogenannte Mere-Exposure-Effekt. Also ein positiverer Eindruck, der sich allein durch die wiederholte Wahrnehmung entfaltet.

Außerdem sei auch bei authentischen Bewertungen und Kommentaren nur ein subjektives und eingeschränktes Bild möglich. Wie jemand die medizinischen und menschlichen Qualitäten einschätzt, sei nämlich ganz unterschiedlich und könne auch von der Tagesform von Arzt oder Patient abhängen. In jedem Falle ist eine Bewertung nicht objektiv oder nachprüfbar, egal, ob die volle Anzahl Sterne vergeben wurde oder nicht. Darüber hinaus gebe es eine Tendenz: Wer unzufrieden ist, will sich den Frust von der Seele schreiben. Zufriedene Patientinnen und Patienten würden weniger häufig Bewertungen und Kommentare im Internet hinterlassen, meint Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung.

Tipps, um kompetente Ärzte per Online-Suche zu finden

Im Internet einen guten Arzt oder eine gute Ärztin zu finden, ist also mit Herausforderungen verbunden. Aber es ist nicht unmöglich, einen kompetenten Mediziner per Online-Suche ausfindig zu machen, wenn man gewisse Tipps beherzigt.

Tipp #1: nicht nur auf ein Bewertungsportal vertrauen

Wer einen Arzt im Internet sucht, stößt auf der ersten Ergebnisseite der Suchmaschine auf private Bewertungsportale. Eine Vielzahl dieser Portale finanziert sich durch Werbung und die inserierenden Ärzte selbst. Deshalb sollte man sich nicht nur auf ein Bewertungsportal verlassen, sondern mindestens mehrere solcher Seiten durchsehen.

Tipp #2: auf Aktualität und Anzahl achten

Hat ein Mediziner die volle Anzahl an Sternen, sollte man schauen, welche Anzahl an Personen die Bewertungen abgegeben hat. Je mehr Personen bewertet haben, desto verlässlicher ist die Angabe. Auch die Aktualität der Bewertungen und Kommentare spielt eine Rolle. Verdächtig ist, wenn alle Bewertungen aus einem kurzen Zeitraum stammen und anschließend nichts Neues dazu kam.

Tipp #3: Suche auf unabhängige Quellen ausweiten

Wenn es um ernsthafte Krankheiten, komplizierte Fälle oder die Facharztsuche geht, lohnt es sich, unabhängige Quellen wie die Bundesärztekammer, die Verbraucherzentrale, die Weisse Liste der Bertelsmann Stiftung oder die Unabhängige Patientenberatung Deutschland zu konsultieren.

Fazit

Nicht allen Informationen aus dem Internet lässt sich trauen. Es lohnt, sich ein möglichst umfassendes Bild aus unterschiedlichen Quellen zu bilden. Und wenn es um die Arzt-Patienten-Beziehung geht, kann auch die beste Online-Suche den persönlichen Eindruck nicht ersetzen. Nur im persönlichen Kontakt lässt sich ausloten, ob ein gutes Vertrauensverhältnis entstehen kann.