Zwei von drei Bundesbürgern wären bereit, zusätzliches Geld für eine hochwertigere medizinische Versorgung auszugeben, wenn sie ihre Lebenserwartung dadurch um mindestens fünf Jahre verlängern könnten. Während gut jedem zehnten Deutschen dieser Effekt gern auch 100 Euro im Monat wert wäre, würde ein gutes Drittel der Bevölkerung maximal 20 Euro monatlich dafür entrichten wollen. Umgekehrt besteht bei jedem Dritten gar keine Zahlungsbereitschaft. Dies gilt vor allem für Menschen über 55 Jahren: Etwa jeder Zweite von ihnen würde für die Chance auf ein längeres Leben keinen Cent investieren. So lauten zentrale Ergebnisse der repräsentativen Studie "Gesundheit und Megatrends", für die der Softwarehersteller Adcubum mehr als 1.000 Bundesbürger befragt hat.

 

37 Prozent der Studienteilnehmer würden sich eine höhere Lebenserwartung bis zu 20 Euro mehr im Monat kosten lassen, 18 Prozent wären damit einverstanden, für eine bessere medizinische Versorgung monatlich 50 Euro drauflegen und zwölf Prozent sogar 100 Euro oder darüber hinaus. Besonders motiviert ist die Gruppe der 18- bis 34-Jährigen: 42 Prozent von ihnen würden ihre Gesundheitsausgaben um 20 Euro im Monat erhöhen und 21 Prozent um bis zu 50 Euro. Bei Befragten über 55 Jahren sinkt die Zahlungsbereitschaft hingegen auf 23 Prozent beziehungsweise 15 Prozent.

"Das Gros der Bundesbürger hätte gerne eine bessere medizinische Versorgung und ist zu Mehrausgaben dafür bereit. Während es zwischen den Geschlechtern kaum Unterschiede gibt, nimmt die Bereitschaft mit dem Alter ab", sagt Michael Süß, Geschäftsführer der Adcubum Deutschland GmbH. "Vor allem die jüngere Generation begreift die eigene Gesundheit offenbar immer stärker als etwas, um das man sich verstärkt selbst kümmern muss - auch finanziell."

Die Studie liefert damit wertvolle Erkenntnisse mit Blick auf den heute beginnenden 19. Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit. Die von rund 8.000 Teilnehmern aus allen Branchen des Gesundheitswesens besuchte Veranstaltung findet vom 8. bis zum 10. Juni in Berlin statt. Schwerpunkt ist diesmal das Themengebiet Innovationen mit Digitalisierung, Molekularer Medizin und E-Health, also der Verwendung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen.

Für diese Megatrends wappnen sich auch die privaten Krankenversicherungen (PKV). Das geht aus einer weiteren Studie hervor, für die Adcubum und die Versicherungsforen Leipzig Krankenversicherer sowie Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Zukunft der PKV befragt haben. Die Studien-Teilnehmer sind sich absolut einig und sprechen der Digitalisierung geschlossen eine hohe bis sehr hohe Relevanz für die Krankenversicherung zu. Auch das Thema E-Health sehen drei von vier PKV-Experten ganz oben auf der Agenda.

So industrialisieren viele Versicherer schon heute komplette Geschäftsprozesse und auch die Interaktion mit dem Kunden erfährt zunehmend eine Automatisierung. Hinzu kommt, dass künftig die Patientenbetreuung per Telemedizin ebenso selbstverständlich werden wird wie der Einsatz von Gesundheits-Apps. Adcubum-Geschäftsführer Michael Süß: "In der Digitalisierung liegt ein Riesenpotenzial für die Versicherer, ihre Kunden an sich zu binden. Eine 24-stündige Erreichbarkeit auf allen Kanälen und die Möglichkeit der medizinischen Fernüberwachung sind nur zwei Aspekte der von den Versicherten gewünschten, besseren Versorgung."