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{{/caption.text}}Berlin (ots) - Jährlich sterben ca. 20.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland. Viele der verstorbenen Kinder und Jugendlichen hinterlassen ein oder mehrere Geschwister. Der trauernde Bruder oder Schwester hat nicht nur ein sehr nahes Familienmitglied verloren, sondern muss sich als Folge des Verlustes an eine veränderte Familie anpassen. Ein neues internetbasiertes Präventionsprogramm für trauernde Geschwister bietet Betroffenen im Rahmen eines 6-wöchigen schreibbasierten Programmes Hilfe. Themen wie beispielsweise die Beziehung zum verstorbenen Geschwister, Beziehung zu den Eltern und Umgang mit Trauer stehen dabei im Mittelpunkt.
Obwohl die Anzahl der trauernden Geschwister relativ groß ist, fand diese Trauergruppe in der psychosozialen Versorgung bisher nur wenig Beachtung. Geschwister, die einen Bruder oder eine Schwester verlieren, sind in vielerlei Hinsicht die "vergessenen Trauernden". Nach dem Tod eines Kindes steht zumeist die intensive Trauer der Eltern im familiären Vordergrund. Die trauernden Eltern erfahren in der Regel die größte soziale Unterstützung und Aufmerksamkeit von außen. Erst in den letzten Jahren haben sich Trauergruppen und Interventionsangebote speziell für die Gruppe der trauernden Geschwister (z.B. Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V.) entwickelt. Dennoch ist das Angebot und die professionelle Unterstützung für diese Trauergruppe klein im Vergleich zu anderen Trauergruppen (z. B. verwaiste Eltern, Verlust eines Lebenspartners/einer Lebenspartnerin).
Psychische Belastungen nach dem Verlust eines Geschwisters
Der Tod eines Geschwisterteils stellt einen langfristigen Risikofaktor für die psychische und physische Gesundheit der betroffenen Jugendlichen und späteren Erwachsenen dar. Studien konnte zeigen, dass etwa ein Drittel der Betroffenen, die ein Geschwisterteil verloren hatten, 3 Jahre nach dem Verlust eine leichte bis schwere Depression aufwiesen. Über die Hälfte der untersuchten trauernden Geschwister litt an einer komplizierten Trauerreaktion. Der Tod eines Geschwisterteils kann sogar dazu führen, dass die Lebenserwartung verkürzt ist. Mangelnde familiäre Unterstützung stellt für die nicht verarbeitete Trauer von trauernden Geschwistern einen besonderen Risikofaktor dar.
Online-Präventionsprogramm für trauernde Geschwister
Das Medium Internet bietet eine wichtige ergänzende Möglichkeit eine psychologische Unterstützung für trauernde Geschwister anzubieten. Die einfache schnell zu erreichende Informationsvermittlung im Internet, die zeitliche Ungebundenheit, sowie die Ortsunabhängigkeit sind wichtige Voraussetzungen für eine Inanspruchnahme des Angebots. Prof. Dr. Birgit Wagner von der Medical School Berlin hat bereits in zahlreichen Studien die Wirksamkeit von internetbasierten Trauerprogrammen nachgewiesen.
Ablauf des Programmes
Bei dem Programm "Trauernde Geschwister" (www.trauernde-geschwister.org) handelt es sich um ein 6-wöchiges Online-Therapieprogramm basierend auf einer Schreibtherapie für Jugendliche und Erwachsene im Alter zwischen 16 und 65 Jahren, die ein Geschwister verloren haben. Themenschwerpunkte sind die Trauer um den Bruder oder Schwester, die veränderte Beziehung zu den Eltern und belastende Gedanken und Gefühle (z.B. Schuldgefühle). Die Teilnehmer werden während der gesamten Zeit von einer Psychologin individuell betreut. Gleichzeitig werden trauernden Geschwistern auf der Website www.trauernde-geschwister.org Informationen zu wichtigen Themen sowie eine Liste mit weiteren Hilfsangeboten zur Verfügung gestellt.
Das Programm wird an der Medical School Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Birgit Wagner in Kooperation mit dem Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister in Deutschland e.V. durchgeführt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm wird wissenschaftlich auf seine Wirksamkeit hin überprüft.
Ab sofort können trauernde Geschwister am Online-Therapieprogramm "Trauernde Geschwister" teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite www.trauernde-geschwister.org
Informationen erhalten Sie von der Studienleiterin Prof. Dr. phil. Birgit Wagner: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Weiterführende Informationen über Beratungs- und Gruppenangebote für trauernde Geschwister erhalten Sie über den Bundesverband Verwaiste Eltern und trauernde Geschwister e.V. über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Pressekontakt:
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