Mehrere Kliniken in Deutschland reagieren auf die vermehrten Diebstähle von Desinfektionsmitteln und Schutzmasken. Nach SPIEGEL-Informationen bereiten mehrere Krankenhäuser Strafanzeigen vor. Sie hoffen auf die abschreckende Wirkung dieses Schritts.
Betroffen sind unter anderem die beiden Standorte des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck. In den vergangenen Tagen sei dort vermehrt Desinfektionsmittel entwendet worden. "Es geht dabei nicht um ein oder zwei Flaschen, sondern um einen nennenswerten Umfang", sagte Pressesprecher Oliver Grieve dem SPIEGEL. Ebenfalls betroffen seien Utensilien zum Schutz vor einer Ansteckung, die in manchen Abteilungen für Besucher ausliegen, darunter Mundschutz und Handschuhe.
Diebstähle melden auch die Universitätsklinik Münster sowie das UKE Hamburg. Es seien "Flaschen mit Desinfektionsmittel und Schutzmasken gestohlen" worden, sagte eine UKE-Sprecherin dem SPIEGEL. Das Klinikum sei zwar mit ausreichend Desinfektionsmitteln versorgt. Doch auch das UKE werde in Zukunft "Anzeige erstatten, sobald ein Diebstahl ermittelt wurde".
Die Uniklinik Erlangen hat mit der "verstärkten Sicherung auch kleinerer Materialbestände" begonnen. Sofern die Täter ermittelt werden könnten, behalte sich das Krankenhaus bei externen Personen Strafanzeigen sowie "bei Mitarbeitern arbeitsrechtliche Konsequenzen bis zur Kündigung" vor.