Wer den Darm allein auf seine Verdauungsarbeit reduziert, unterschätzt das Organ und seine Wirkung auf unsere Gesundheit. So ist es zum Beispiel direkt mit dem Gehirn verbunden und beeinflusst über das sogenannte Bauchhirn auch unsere Gefühle. Die Verbindung laufe über Nervenstränge, sagt Professor Michael Schemann, Humanbiologe und Co-Autor des Bestsellers "Darm an Hirn!", im Patientenmagazin "HausArzt". "Dass in der Darmschleimhaut ähnlich viele Nervenzellen wie im Rückenmark sitzen, wissen wir schon länger. Das Faszinierende: Dieses sogenannte enterische Nervensystem verfügt über alle Botenstoffe, die im Gehirn eine Rolle spielen."

Das Bauchhirn sende, neben anderen Systemen, Hunger- oder Sättigungssignale. "Es signalisiert dem Kopfhirn, dass Sie etwas essen sollten. Dann spüren Sie Hunger." Komme es zu Fehlfunktionen im Darm, mache sich das natürlich im Nervenkostüm bemerkbar. "Wer unter Verstopfung leidet, fühlt sich dann im wahrsten Sinne des Wortes 'scheiße'."

Umgekehrt reagiert der Darm auf Kopfgefühle wie Stress: "Bei intensiven Belastungen schüttet das Gehirn Stresshormone aus", so Schemann. "Diese gelangen über die Blutbahn in den Darm und wirken dort auf die Immun- und Nervenzellen. Das beeinflusst die Darmbewegungen und die Verdauungssäfte."

Umfassende Informationen darüber, wie der Darm funktioniert, was sein Immunsystem leistet und wie sich Verdauungsprobleme vermeiden lassen, finden Leser in der neuen "HausArzt"-Titelgeschichte.