Zeitzeuge Bert Spangemacher und seine persönliche Geschichte
Fotograf und Blutkrebspatient Bert Spangemacher wäre möglicherweise nicht krank geworden, wenn er vor 16 Jahren nicht am World Trade Center gewesen wäre. Der 46-Jährige stammt ursprünglich aus Borken und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Von 1998 bis 2009 lebte er in New York, ehe ihn dort die schlimme Nachricht ereilte: er ist an chronischer myeloischer Leukämie (CML) erkrankt. Denkbare Ursache seiner Erkrankung sind krebserregende Stoffe, die bei den Anschlägen des 11. September 2001 am World Trade Center freigesetzt wurden, als Spangemacher dort fotografierte.
Als Pressefotograf für verschiedene deutsche Nachrichtenmagazine macht auch er sich an diesem Tag auf zu den Zwillingstürmen im Zentrum von New York City. Zu dem Zeitpunkt weiß er nur, dass es einen Unfall gegeben hat und ein Flugzeug ins World Trade Center geflogen ist - nicht ahnend, in welche dramatische Situation er sich hinein begeben würde. Schon auf dem Weg zu den Türmen kommen ihm Menschenmassen entgegen und raten ihm umzukehren, als plötzlich die Zwillingstürme beginnen in sich zusammenzufallen. "Du bist zu nah dran", denkt er noch und rennt mit einem anderen Fotografen davon. Er hat Glück, und kann den herabfallenden Trümmern entkommen, dem Staub jedoch nicht.
Sechs Jahre später entscheidet sich Bert dafür, an einer Langzeitstudie teilzunehmen. Darin werden Menschen, die sich beim Einsturz in unmittelbarer Nähe befanden, jährlich untersucht. 2009 macht er wieder den Routinecheck und erhält die niederschmetternde Nachricht: Leukämie.
"Die Diagnose traf mich völlig unvorbereitet und sie lag auf mir so schwer wie Beton. Für mich tat sich ein Abgrund auf, der Lebensentwurf war entgleist, es gab viele Fragen und Ungewissheiten", erinnert er sich. "Ich stand am Anfang eines neuen Lebensabschnitts, ohne zu wissen wohin die Reise geht."
Bert entschließt sich, nach Deutschland zurück zu kehren. Er lebt mit seiner Frau in Berlin und hat die CML durch medikamentöse Behandlung gut im Griff. Sollte er irgendwann einmal auf eine Stammzelltransplantation angewiesen sein, weiß er schon jetzt, dass es glücklicherweise mit seiner Schwester für ihn einen geeigneten Spender gibt.
Anderen Blutkrebspatienten zu helfen ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Daher macht er seit vielen Jahren auf die Arbeit der DKMS und das Thema Stammzellspende sowie insbesondere auf die Leukämieform CML aufmerksam. Hierzu hat er gemeinsam mit einem anderen CML-Patienten auch ein Buch herausgegeben - "Manchmal ein Kunststück". Darin sind Menschen portraitiert, die über ihr Leben mit der Krankheit berichten.
"Eine CML-Diagnose ist hart, doch sie setzt unheimliche Kreativität, Lebensmut und Liebe frei", sagt Bert.
Der 46-Jährige arbeitet als Fotograf in Berlin. Nach der Arbeit als Fotoassistent in Hamburg zog es ihn 1998 in die USA. Dort war er als Pressefotograf für deutsche Nachrichtenmagazine tätig. Am 11. September 2001 war er in New York und ganz nah dran an den Geschehnissen dieses Tages. Privat liebt er das Kochen, gemeinsam mit seiner japanischen Frau.
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Über die DKMS
Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die sich dem Kampf gegen Blutkrebs verschrieben hat. Sie wurde vor 26 Jahren in Deutschland von Dr. Peter Harf gegründet, dessen Ehefrau an den Folgen einer Leukämieerkrankung verstarb. Heute ist die DKMS-Familie außer in Deutschland auch in den USA, in Polen, Spanien und in UK aktiv. Gemeinsam haben sie 7,5 Millionen Lebensspender registriert und die DKMS zu einer weltweit bedeutenden Organisation im Kampf gegen Blutkrebs gemacht. Über 600 DKMS-Mitarbeiter aus mehr als 20 Nationen setzen sich täglich dafür ein, jedem Blutkrebspatienten eine zweite Lebenschance zu ermöglichen.
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